In den letzten Wochen hatten wir zweimal die Möglichkeit im Harz den Schnee genießen zu können.
Auf uns des Sommers gut vertrauten Wegen ging es mit Schneeschuhen ab ins Gelände.
Nun hatten wir zwei gänzlich unterschiedliche Schnee-Situationen:
Beim ersten Mal frisch gefallener Pulverschnee und letztes Wochenende alter verharschter und gefrorener Schnee. Wie wir feststellen mussten ist Schnee nicht gleich Schnee ;-)
Mit den Schneeschuhen geht man ja im Idealfalle auf dem Schnee, da das Eigengewicht durch die große Fläche der Schneeschuhe besser auf die Schneedecke verteilt wird und somit die Belastung pro cm²...soweit die Theorie…
Nun gibt es natürlich unterschiedliche Geländeformen, die vielfältige Möglichkeiten für Schneeverwehungen bieten und dessen unterschiedliche Schneedichte dem Laien nicht auffällt…
Lieferumfang im Pulverschnee eingesunken auf verharschter Schneedecke Fußspuren ... 40cm tiefer
So ist es uns auf der Tour im frischen Pulverschnee immer wieder passiert, dass wir trotz fehlendem schweren Rucksack und geringem Eigengewicht, gute 10 bis 20cm eingesunken sind und sogar bei manchen Schlüsselstellen bis zu den Knien einsackten.
Hingegen konnten wir auf dem mehrfach angetauten und wieder gefrorenem Schnee problemlos laufen ... wenn da nicht die vielen Fußgänger gewesen wären ... denn der normale Wanderer, der sich in das ungespurte Gelände ohne die passende Ausrüstung wagt, sinkt gut zwei bis dreimal so tief in den Schnee ein wie der Schneeschuhläufer!
So entstehen dann unzählige Löcher, die die ganze Aufmerksamkeit des Schneeschuhwanderers fordern!
Was uns bei den Wanderungen extrem genervt hat, ist die fehlende Ausschilderung bzw. ausweisen von Wegen, die für Schneeschuhe tauglich sind. Fast alle Wege waren für Loipen gespurt, d.h. dort ist die Pistenraupe regelmäßig entlang gefahren, hat die Loipen gespurt und den Weg platt gewalzt – Schneeschuhe also völlig unnötig. Und die weniger frequentierten Pfade, die mit der Raupe nicht befahrbar sind, wurden von Wanderern frequentiert und somit mit vielen „Löchern“ versehen…kein Spaß!
Ja, was hier fehlt ist eine Ausweisung von Schneeschuh-tauglichen Gebieten! So wundert es mich nicht, dass der geneigte Schneeschuhwanderer verleitet wird abseits der Wege sein Equipment auszuführen – leider…
die Bindung schließen die Bindung öffnen
Dieses Mal waren wir nicht mit den SmallFoot (über die ich mehrfach hier im Blog berichtet habe) unterwegs, sondern mit den Rachel 2000, eine LowBudget-Version aus dem Hause Fox Outdoor, einem Ableger vom Max Fuchs. Zu meiner Zeit im Outdoor-Fachhandel habe ich auch Schneeschuhe in dieser klassischen Bauweise mit Alurahmen verkauft, damals starteten sie preislich bei € 200,- - die Rachel 2000 rangieren um die € 50,- also keine große Investition, wenn man mal das Schneeschuhwandern ausprobieren möchte bzw. sich nicht sicher ist ob es im Winter auch mal ausreichend Schnee gibt.
Wir waren angenehm überrascht wie schnell sich die Schuhe mit dem einfachen Schnürsystem an- und auszuziehen lassen!
Und wer genau innenseitig in die Bindungen schaut, findet dort ein L und ein R, um die Schuhe an den jeweils richtigen Fuß zu ziehen.
Nicht so prickelnd finden wir die Schnürung, die die Ferse des Schuhs fixiert – die ist ziemlich frickelig und wir mussten mit Gewalt und Geduld nachhelfen, ein Fön um das Material etwas geschmeidiger zu machen, wäre hilfreich gewesen ;-)
Harscheisen mit Seitenführung die Problemschnalle
Ist der Schneeschuh dann aber einmal auf den Schuh eingestellt, kann es losgehen! Lauftechnisch konnten wir keinen nennenswerten Unterschied zu den SmallFoot feststellen, obwohl eine gänzlich andere Konstruktion auch mit mehr Harscheisen.
In dem Terrain des Mittelgebirges haben wir auf unseren ganzen Touren übrigens auf Stöcke, wie sie sonst überall empfohlen werden, verzichtet. Das mag an den weniger steilen Gelände oder eben nur Tagesgepäck liegen … wir haben Stöcke auf unser ersten Tour als extrem hinderlich empfunden und vermissen sie nicht!
Übrigens hat sich der Mixi in der Folge „Schneeschuh - Wandern Mixis Tipps“ auch den Schneeschuhwandern angenommen.
Fazit: Für einen Preis von um die € 50,- inkl. Packsack zum Umhängen der ideale Schuh, um einmal (oder auch länger) das Schneeschuhwandern auszuprobieren!